PHÄNOMENTA: Turmbau für ein Foucaultsches Pendel
Mit Experimenten und Mitmachstationen macht die PHÄNOMENTA seit 1996 die Welt der Naturwissenschaften zugänglich, Physik und Technik werden zum Erlebnis. Das erste Science Center in NRW ist ein Publikumsmagnet: Heute kommen 80.000 Besucher im Jahr in das interaktive Museum nach Lüdenscheid, um an 130 Stationen mit Elektrizität oder Magnetismus, optischen Illusionen oder akustische Täuschungen zu experimentieren.
Das Mitmach-Museum Phänomenta um eine Attraktion reicher: In der Mitte des Neubaus erwartet die Besucher demnächst ein Foucaultsches Pendel. Es wird in einem 75 Meter hohen Turm installiert, für den CEMEX Deutschland den Transportbeton lieferte.(Foto: Alexander Ring)
Dank des nordrhein-westfälischen Strukturförderprogramms REGIONALE 2013 kann der Träger, die Stiftung PHÄNOMENTA Lüdenscheid, jetzt die Kapazitäten des Museums großzügig erweitern. Das vorhandene Gebäude wird umgestaltet und durch einen Neubau ergänzt, den die Walke + Acker Bauunternehmen GmbH, Wallenhorst, auf dem benachbarten Grundstück errichtet. Auf zusätzlichen 2000 Quadratmetern Ausstellungsfläche werden ab 2015 neue Experimente und neue Exponate kleinen und großen Besuchern Spaß an der Physik bereiten. Unter anderem ist der neue Bereich den Lichtphänomenen gewidmet, und ein „Technikzentrum“ wird Einblick in die Berufe der Zukunft geben.
Das spektakulärste und umfangreichste der neuen Ausstellungsstücke werden die Besucher in der Mitte des Neubaus finden, und es wird kaum zu übersehen sein: Ein Foucaultsches Pendel, in einem 75 Meter hohen Turm, wird zum anschaulichen Nachweis der Erdrotation dienen.
(Foto: Alexander Ring)
Rund 1500 Kubikmeter Transportbeton für die Bodenplatte, die Geschossdecken, die Wände und das Dach des konstruktiv anspruchsvollen Gebäudes liefert die CEMEX Deutschland AG im Auftrag der Dobermann Baustoffhandelsgesellschaft mbH & Co. KG, Münster, auf die Baustelle an der Gustav-Adolf-Straße. Der spannende architektonische Entwurf mit Asymmetrien und vielen Schrägen stammt von Dipl.-Ing. Linus Wortmann, KKW Architekten BDA, Altena. Die statischen Berechnungen und die Schal- und Bewehrungsplanung erfolgte über das Büro Werner Bauingenieure aus Menden.
Zur Stabilisierung des Pendelturms und des Gebäudes dient vor allem eine 45 Zentimeter starke Zwischendecke von knapp 900 Quadratmetern, die am 13. Februar aus einem Beton der Druckfestigkeitsklasse C30/37 und 27 Tonnen Bewehrung hergestellt wurde. „Für diese Großbetonage haben die Kollegen unseres Lieferwerks Lüdenscheid in etwa sieben Stunden gut 400 Kubikmeter produziert. Unsere Betonförderung hatte eine 58-Meter-Großmastpumpe im Einsatz, um ohne Standortwechsel die gesamte Fläche zu erreichen“, erklärt Frank Ledda, Vertriebsaußendienst Bergisches Land / Sauerland der CEMEX Deutschland AG. „Der Platz war sehr knapp bemessen. Unsere Mischerfahrer mussten für die Übergabe auf einem kleinen Parkplatz vor dem Eingang der PHÄNOMENTA an die Betonpumpe setzen. Das war Zentimeterarbeit.“
„Besonders für die Qualität größerer Bauteile wie der Zwischendecke ist eine kontinuierliche Betonversorgung entscheidend“, meint der Architekt Linus Wortmann, „und die hat CEMEX sehr zuverlässig sichergestellt.“
Eine weitere konstruktive und logistische Herausforderung steht den Baubeteiligten noch bevor: die Betonage des schrägen aufgefalteten Dachs der PHÄNOMENTA – in mehr als zwölf Metern Höhe.