Flughafen Berlin Brandenburg: Fluggäste starten von GTF Freese- und CEMEX-Estrich
Es ist die zurzeit größte Baustelle in der Hauptstadtregion: Seit September 2006 wird der Flughafen Schönefeld erweitert und zum neuen Flughafen BER ausgebaut. Ab dem kommenden Jahr wird sich der gesamte Flugverkehr der Region Berlin-Brandenburg auf den neuen High-Tech-Airport im Südosten der Stadt konzentrieren. Der Bauherr ist die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH.
Herzstück des Flughafens
Das Herzstück des neuen Flughafens wird das zentrale Fluggastterminal sein, 220 Meter lang, 180 Meter breit und 32 Meter hoch. Es liegt als „Midfield“-Terminal zwischen zwei parallel angelegten Start- und Landebahnen. Hier finden die Passagiere alle Flugangebote unter einem Dach, vom innerdeutschen Flug über innereuropäische Verbindungen bis hin zum Interkontinentalflug. Der sechsgeschossige Komplex bringt es inklusive Haupt-, Nord- und Süd-Pier auf eine Bruttogrundfläche von rund 280.000 Quadratmetern. Der Haupt- und der Süd-Pier erschließen Fluggastbrücken, über den Nord-Pier werden die Passagiere ihr Luftfahrzeug per Walk-Boarding erreichen.
Großbaustelle im Südosten von Berlin: Der Flughafen Schönefeld wird bis 2012 erweitert und zum neuen Flughafen Berlin Brandenburg ausgebaut.
(Foto: CEMEX Deutschland AG)
Die Flughafen Berlin-Schönefeld GmbH beauftragte die G. Theodor Freese GmbH & Co. KG (GTF) aus Bremen für das erste Los mit Heizestrichkonstruktionen im Terminal und im Haupt-Pier sowie für das zweite Los mit Zementestrichkonstruktionen, Bodenbeschichtungen und Abdichtungen im Terminal und allen drei Piers. Bei der Auswahl eines geeigneten Baustofflieferanten für die Estrichkonstruktionen entschied sich GTF für die CEMEX Deutschland AG.GTF-Geschäftsführer Jörg Stengel: „Besonders bei einem Bauvorhaben wie dem Neubau des Flughafens Berlin Brandenburg ist es wichtig, einen kompetenten und verlässlichen Lieferanten wie CEMEX als Partner zu haben.“
Die CEMEX-Transportbetonwerke Königs Wusterhausen und Schönefeld produzierten seit dem vergangenen Jahr Calciumsulfatfließestrich, ein eigens entwickeltes Ausgleichsschichtmaterial und den neuartigen TCF Tefrotex Concrete Floor®.
Geringe Schichtdicken gefordertFür den Ausgleich von Unebenheiten hatte der Bauherr ein Material von außergewöhnlicher Fließfähigkeit gefordert, das zudem eine frühe Begehbarkeit mitbringen sollte. Herausforderung dabei: Der Baustoff musste sich auch in besonders geringen Schichtdicken einbauen lassen. GTF und CEMEX entwickelten eine hochfließfähige Ausgleichsschicht auf Zement-Flugasche-Sand-Basis. Rund 15.000 m² wurden in Dicken zwischen 1 und 3 Zentimetern eingebaut. Der Spezialbaustoff erreichte eine Druckfestigkeit nach 28 Tagen von 20 N/mm² und eine Biegezugfestigkeit von 3,0 N/mm².
Im Auftrag der G. Theodor Freese GmbH & Co. KG (GTF) produziert die CEMEX Deutschland AG verschiedene Baustoffe für den Bodenaufbau im zentralen Fluggastterminal und in den Piers.(Foto: CEMEX Deutschland AG)
Beim Heizestrich war ebenfalls eine sehr fließfähige Konsistenz gefragt, darüber hinaus selbstverständlich eine sichere Einbettung der Fußbodenheizung und eine gute Heiz-Kühl-Funktion. Die GTF-Mitarbeiter bauten seit August 2010 ca. 40.000 m² CA-C30-F6- und ca. 980 m² CA-C35-F7-Calciumsulfatfließestrich ein. Dank seines geringen Schwindverhaltens ließ sich der Estrich großflächig verlegen. Beim 715 Meter langen Haupt-Pier waren im Schnitt Tagesleistungen von rund 1.000 Quadratmetern erforderlich, und die größten Abschnitte umfassten sogar 1.125 m². Abschließend wurde die Oberfläche des Calciumsulfatfließestrichs angeschliffen und mit 30 mm Naturwerkstein im 10-mm-Mittelbett belegt.
Beschleunigte Bauausführung
Mit dem gemeinsam entwickelten Zementindustrieestrich TCF Tefrotex Concrete Floor® hatten GTF und CEMEX erstmals 2010 beim Bau des Shoppingcenters LOOP5 im hessischen Weiterstadt überzeugen können. TCF® verkürzt die Ausführzeiten, ist leicht verarbeitbar und erlaubt die Erstellung einer hochwertigen Estrichkonstruktion unter Rohbaubedingungen. Im Endergebnis zeigt TCF® eine hohe Ebenflächigkeit und eine sehr gute Tragfähigkeit. In der Markthalle des Terminals kamen bisher 14.500 m² TCF® 35/5 fugenlos in einer Stärke von 80 mm im Verbund zum Einsatz. Im Zuge der Nachbehandlung wurde der Boden gescheibt und für sieben Tage mit Folie abgedeckt. Auch hier dient ein Naturwerkstein als Bodenbelag.
Zum Einsatz kommen Calciumsulfatfließestrich, Ausgleichsschicht und TCF Tefrotex Concrete Floor®.
(Foto: CEMEX Deutschland AG)
„Die Lieferungen sind fast abgeschlossen, nur kleine Restmengen werden noch folgen. Die Eignungsprüfung und begleitende Prüfungen lagen in Händen des Instituts für Baustoffprüfung und Fußbodenforschung aus Troisdorf, und die WPK-Prüfstelle Spandau der CEMEX Deutschland AG übernahm die Qualitätssicherung“, erklärt Martin Schmidt von CEMEX Deutschland.
Die Größe der Bauabschnitte, die komplexe Baustellenlogistik, die technologische Vielfalt der Estricharten und der Fußbodenkonstruktionen zwangen die Baubeteiligten zu einer besonders engmaschigen Schnittstellenkoordination und Ablaufplanung. Jörg Stengel: „Mit der CEMEX Deutschland AG konnten wir die Baustellenabwicklung reibungslos durchführen. Wir haben zusammen innovative, den Baufortschritt beschleunigende Maßnahmen umgesetzt, etwa beim Einsatz des gemeinsam entwickelten TCF Tefrotex Concrete Floor® und der hochfließfähigen Ausgleichsschicht.“