DB-Baustelle in Mainz: CEMEX beliefert Überwerfungsbauwerk

Zwischen der über den Rhein führenden Kaiserbrücke und dem Mainzer Hauptbahnhof lässt die DB Netz AG - vertreten durch die DB ProjektBau GmbH - ein Überwerfungsbauwerk errichten: Auf der 600 Meter langen und bis zu 5 Meter hohen Rampe werden die Züge, die aus dem rechtsrheinischen Wiesbaden kommen, über die linksrheinische Bahnstrecke geführt, um dann in die westlichen Gleise des Hauptbahnhofs einzufahren. Die Strecken haben sich hier am Mainzer Nordkopf zuvor auf demselben Niveau gekreuzt, was mit Erschwernissen bei der Betriebsabwicklung und der Pünktlichkeit verbunden war. Dank des Überwerfungsbauwerks werden die Züge den Schnittpunkt künftig auf unterschiedlichen Ebenen passieren. Die kreuzungsfreie Fahrt von Hessen nach Rheinland-Pfalz soll zum Fahrplanwechsel 2014/2015 die Leistungsfähigkeit des wichtigen Eisenbahnknotenpunkts erhöhen. Täglich rund 80.000 Reisende frequentieren den Hauptbahnhof, zudem hat DB Schenker Rail, Europas größte Güterbahn, ihren Hauptsitz in Mainz. Der Mainzer Nordkopf wird schon heute werktags von etwa 240 Zügen frequentiert.

Das 600 Meter lange und bis zu 5 Meter hohe Überwerfungsbauwerk am Mainzer Nordkopf wird die Leistungsfähigkeit des wichtigen Eisenbahnknotenpunkts erhöhen.
(Foto: DB ProjektBau GmbH/Mantel)

 

 

Im Auftrag der Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Neumarkt, liefert die CEMEX Deutschland AG seit dem Sommer 2011 und noch bis Herbst 2013 insgesamt rund 7.500 Kubikmeter Transportbeton für den Bau der Rampe – zunächst aus dem Werk Wiesbaden-Schierstein, inzwischen aus dem Werk Mainz-Mombach. Der Wechsel des Hauptlieferwerks während eines Großprojekts ist sicher kein üblicher Vorgang, dafür eine logistische wie betontechnologische Herausforderung.

„Im vergangenen Jahr haben wir unseren Werksstandort von Wiesbaden nach Mainz verlegt“, erklärt Christian Auth, Gebietsleiter des Gebiets Rhein-Main der CEMEX Deutschland AG. „Ich denke, wir haben diese Übergangsphase gemeistert ohne nachteilige Auswirkungen auf unsere Kunden.“

Im Auftrag der Max Bögl Bauunternehmung GmbH & Co. KG liefert die CEMEX Deutschland AG bis Herbst 2013 rund 7.500 Kubikmeter Transportbeton.
(Foto: DB ProjektBau GmbH/Mantel)

 

 

 

 

 

 

Der Pachtvertrag des seit 1962 bestehenden Werks in Wiesbaden-Schierstein war 2012 ausgelaufen. Einen Alternativstandort fand das Unternehmen in zwei Kilometern Luftlinie Entfernung auf der anderen Rheinseite an der Industriestraße in Mainz-Mombach. Seit Mai 2012 beliefert die CEMEX Deutschland AG ihre Kunden im Raum Mainz-Wiesbaden aus der der neuen hochmodernen Anlage im Mainzer Norden.

Bis die neue Anlage die Betonversorgung der Baustelle der Max Bögl Bauunternehmung im Frühjar 2013 komplett übernehmen konnte, produzierte CEMEX in einer mobilen Mischanlage auf dem Schiersteiner Werksgelände, und als Ersatzlieferwerk sprang Gustavsburg ein. Michael Riegel, Vertriebsleiter Key Account Süd-West: „Über die gesamte Bauphase haben wir besonders eng mit dem Bauleiter Dipl.-Ing. Andreas Godehardt und dem Polier Thomas Bauereiss zusammengearbeitet, um Reibungsverluste zu vermeiden.“

Die Hauptrezepturen für das Überwerfungsbauwerk sind Betone der Druckfestigkeitsklassen C30/37 und C35/45 nach ZTV-ING. Als Ausgangsstoffe dienen unter anderem ein CEMEX-Zement CEM III/A 42,5 N und mineralische Rohstoffe der CEMEX Kies & Splitt GmbH. Die größten Betonageabschnitte lagen im Bereich der Überbauten und umfassten etwa 200 Kubikmeter. Die CEMEX-Betonförderung unterstützt den Einbau mit Autobetonpumpen mit Mastgrößen zwischen 24 bis 52 Metern, auch eine Schlauchpumpe kommt zum Einsatz.

Die Hauptrezepturen für das Überwerfungsbauwerk sind Betone der Druckfestigkeitsklassen C30/37 und C35/45 nach ZTV-ING. Die Deutsche Bahn setzt als Bauherr höchste Qualitätsstandards an.
(Foto: DB ProjektBau GmbH/Mantel)

Der verantwortliche CEMEX-Betontechnologe Sascha-Peter Steinmetz hält den Kontakt mit der Fremdüberwachung und mit Markus Klebl, Betontechnologe Zentrallabor-Betontechnik der Max Bögl Bauunternehmung. Die Deutsche Bahn setzt als Bauherr höchste Qualitätsstandards an. Auch für die Lieferlogistik bringt das Infrastrukturbauwerk an einem Schienenknotenpunkt hohe Anforderungen mit. Michael Riegel: „Ganz wichtig ist bei diesem Projekt eine kontinuierliche Belieferung. Dabei müssen unsere Fahrmischer immer die Gleise überqueren, um zur Baustelle zu gelangen. Hierfür wurden eigens zwei dafür vorgesehene überwachte beschrankte Bahnübergänge errichtet. Auf der Baustelle selbst gelten die strikten Arbeitssicherheitsrichtlinien der Deutschen Bahn. Beispielsweise müssen die Ausleger unserer Pumpen einen bestimmten Sicherheitsabstand zu den Oberleitungen einhalten. Bisher haben wir uns bei der Betonqualität und Pünktlichkeit gut geschlagen, auch in der Übergangsphase der Standortverlegung.“

Das neue Transportbetonwerk in Mainz-Mombach ist eines der leistungsstärksten und modernsten in Deutschland. Im Werkverbund der neun CEMEX-Werke im Rhein-Main-Gebiet ist jetzt Mainz-Mombach das Hauptwerk. Auf dem etwa 6.000 Quadratmeter großen Grundstück befindet sich auch die zentrale Betonprüfstelle. 

Die Anlage verfügt über einen 3,75-Kubikmeter-Doppelwellenzwangsmischer. Sieben Bindemittelsilos bringen es auf ein Gesamtfassungsvermögen von 840 Tonnen. Das Zuschlag-Hochsilo hat sieben Kammern und ein Fassungsvolumen von 650 Kubikmetern. Die Stundenleistung beträgt bis zu 100 Kubikmeter. Auch unter ökologischen Gesichtspunkten ist das Werk auf dem Stand der Technik: Ihm angeschlossen ist eine Betonrecyclinganlage, die CEMEX-Mitarbeiter nutzen energieschonende Steuerungs- und Messtechnik und moderne umweltfreundliche LED-Lichttechnik. Die Containeranlage für den Steuerstand und die Sozialanlagen entsprechen der neuesten Energiesparverordnung, eine thermische Solaranlage sorgt für Warmwasser, und das Werk wird mit Wasser aus einem eigenen Brunnen versorgt.