CEMEX liefert Beton für Hochsicherheitslaborkomplex
01. April 2011
Auf dem Gelände des Friedrich-Loeffler-Instituts auf der Ostseeinsel Riems steht die größte zivile Hochbaumaßnahme des Bundes in den neuen Ländern kurz vor der Fertigstellung.
Dieser Neubau macht das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) zu einem der bedeutendsten Tiergesundheitsinstitute der Welt: Auf der kleinen Insel Riems nördlich von Greifswald wird zurzeit auf einer Fläche von rund 80 000 Quadratmetern ein Hochsicherheitskomplex für Tierseuchenforschung mit 89 Laboren und 163 Spezialtierställen eingerichtet, der die bestehenden Institutsgebäude ergänzt. Das neu hergestellte Raumvolumen beträgt 300 000 Kubikmeter. Etwa 50 000 Kubikmeter Transportbeton produzierte die CEMEX Deutschland AG seit 2008 gemeinsam mit einem Lieferpartner für die Rohbauten der Labore und Stalleinheiten. Die zwei Hauptgebäude des Komplexes sind 230 und 210 Meter lang, haben ein bzw. zwei unterirdische und je drei oberirdische Geschosse.
Auf einer Fläche von rund 80 000 Quadratmetern wird ein Hochsicherheitskomplex für Tierseuchenforschung eingerichtet.
(Foto: Generalplaner Insel Riems/GRAFfisch Greifswald)
Der Rohbau muss wegen der späteren Funktion des Gebäudes höchste Standards erfüllen – die Bauüberwachung war deshalb besonders umfangreich.
Beide Lieferpartner verwendeten in ihren Rezepturen ausschließlich Zemente aus dem Werk Rüdersdorf der CEMEX OstZement GmbH, überwiegend einen CEM III/A. Die Transportbeton-Arge übernahm auch die Betonförderung und stellte Autobetonpumpen mit Masthöhen von bis zu 52 Metern. Während der Gründungsarbeiten und bei größeren Deckenabschnitten forderte die Rohbau-Arge Stundenleistungen von 120 Kubikmetern – dann produzierten zwei Transportbetonwerke in Stralsund und zwei in Greifswald für die Großbaustelle auf dem Gelände des FLI.
Etwa 50 000 Kubikmeter Transportbeton produzierte die CEMEX Deutschland AG gemeinsam mit einem Lieferpartner für die Rohbauten der 89 Labore und 163 Spezialtierställe.
(Foto: Generalplaner Insel Riems/GRAFfisch Greifswald)
Als Bundesforschungsinstitut und selbstständige Bundesoberbehörde gehört das FLI zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ab 2012 werden Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen auf Riems verschiedenste Tierseuchen erforschen, etwa das Nipah-Virus, das Hendra-Virus, das Krim-Kongo-Fieber, das West-Nil-Virus und die Vogelgrippe. Solche Erreger können heute in Zeiten der Globalisierung in kürzester Zeit auch Deutschland erreichen und hiesige Klein- und Großtiere befallen – und viele Tierseuchen sind nicht allein für Tiere lebensbedrohlich: Die Aufgabe des Friedrich-Loeffler-Instituts ist es zum einen, die Gesundheit und das Wohlbefinden landwirtschaftlicher Nutztiere zu verbessern, und zum anderen den Menschen vor Zoonosen zu schützen, das heißt von Tieren auf den Menschen übertragbaren Infektionen.
Das Box-in-Box-Containment-System erfordert eine hohe Dichtigkeit. Sämtliche Decken und Wände bestehen aus Ortbeton.
(Foto: Generalplaner Insel Riems/GRAFfisch Greifswald)
Auf einer Fläche von rund 80 000 Quadratmetern wird ein Hochsicherheitskomplex für Tierseuchenforschung eingerichtet.
(Foto: Generalplaner Insel Riems/GRAFfisch Greifswald)
„Die konstruktive Besonderheit liegt darin, dass wir die Labore und Stallungen als ein Gesamtsicherheitssystem, ein Box-in-Box-Containment-System, aufbauen“, erläutert Peter Lobsiger, Geschäftsführer des Generalplaners Insel Riems, einer Arge aus Itten+Brechbühl AG und Rauh-Damm-Stiller-Partner Planungsgesellschaft mbH. „Die besonders stark kontaminierten Bereiche werden dabei im Zentrum positioniert. Bei den darum angelegten Hüllensystemen ist eine hohe Dichtigkeit gefordert. Hier wurden sämtliche Decken und Wände in Ortbeton hergestellt.“
Der Rohbau muss wegen der späteren Funktion des Gebäudes höchste Standards erfüllen – die Bauüberwachung war deshalb besonders umfangreich.
Auftraggeber der Transportbeton-Liefergemeinschaft war die Arge Rohbau FLI Insel Riems, besetzt mit der Heitkamp Ingenieur- und Kraftwerksbau GmbH NL Rostock, der Ed. Züblin AG Bereich Hamburg/MV und bsb Bau Malchin. Die CEMEX-Werke Greifswald und Groß Lüdershagen bei Stralsund produzierten die Hälfte des Liefervolumens. Zur Anwendung kamen Betone in Festigkeitsklassen bis C35/45. Da alle Räume innerhalb des Containments gasundurchlässig sein müssen, erhielten alle Betonflächen eine Epoxydharzbeschichtung. Einige der Wände in den Laborgebäuden führte die Arge aus gestalterischen Gründen als Sichtbeton aus.
Beide Lieferpartner verwendeten in ihren Rezepturen ausschließlich Zemente aus dem Werk Rüdersdorf der CEMEX OstZement GmbH, überwiegend einen CEM III/A. Die Transportbeton-Arge übernahm auch die Betonförderung und stellte Autobetonpumpen mit Masthöhen von bis zu 52 Metern. Während der Gründungsarbeiten und bei größeren Deckenabschnitten forderte die Rohbau-Arge Stundenleistungen von 120 Kubikmetern – dann produzierten zwei Transportbetonwerke in Stralsund und zwei in Greifswald für die Großbaustelle auf dem Gelände des FLI.
Etwa 50 000 Kubikmeter Transportbeton produzierte die CEMEX Deutschland AG gemeinsam mit einem Lieferpartner für die Rohbauten der 89 Labore und 163 Spezialtierställe.
(Foto: Generalplaner Insel Riems/GRAFfisch Greifswald)
Friedhelm Meyer, kaufmännischer Geschäftsführer der Heitkamp Ingenieur- und Kraftwerksbau GmbH NL Rostock: „Die Bauüberwachung war bei diesem Objekt besonders strikt und umfangreich. Jede Bewehrungslage, jedes Einbauteil wurden von dem Betoneinbau geprüft. Der Rohbau muss wegen der späteren Funktion des Gebäudes höchste Standards erfüllen.“
Als Bundesforschungsinstitut und selbstständige Bundesoberbehörde gehört das FLI zum Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Ab 2012 werden Spezialisten aus unterschiedlichen Disziplinen auf Riems verschiedenste Tierseuchen erforschen, etwa das Nipah-Virus, das Hendra-Virus, das Krim-Kongo-Fieber, das West-Nil-Virus und die Vogelgrippe. Solche Erreger können heute in Zeiten der Globalisierung in kürzester Zeit auch Deutschland erreichen und hiesige Klein- und Großtiere befallen – und viele Tierseuchen sind nicht allein für Tiere lebensbedrohlich: Die Aufgabe des Friedrich-Loeffler-Instituts ist es zum einen, die Gesundheit und das Wohlbefinden landwirtschaftlicher Nutztiere zu verbessern, und zum anderen den Menschen vor Zoonosen zu schützen, das heißt von Tieren auf den Menschen übertragbaren Infektionen.
Das Box-in-Box-Containment-System erfordert eine hohe Dichtigkeit. Sämtliche Decken und Wände bestehen aus Ortbeton.
(Foto: Generalplaner Insel Riems/GRAFfisch Greifswald)
Im neuen Forschungskomplex wird auch das Herzstück der Anlage untergebracht, die Abteilung der höchsten Biosicherheitsstufe 4 (BSL4). Eine halbe Stunde wird ein speziell geschulter Wissenschaftler brauchen, um diverse Sicherheitsschleusen zu passieren und in die hermetisch abgeriegelten Labore zu gelangen. Dann werden auf Riems auch BSL4-Forschungen an lebenden Großtieren wie Rindern oder Schweinen möglich sein – solche Einrichtungen gab es bisher nur in Kanada und Australien. Beim Festakt zum 100-jährigen Jubiläum des Instituts am 10. Oktober 2010 bezeichnete Bundesagrarministerin Ilse Aigner die Anlage als das modernste Tierseucheninstitut Europas.