„Quartier 17“ in Stralsund: CEMEX liefert ins Zentrum der Welterbe-Stadt
Bei der Betonage der Sohlenplatte nahmen die Mitarbeiter der bsb Bau Malchin immer jene Bereiche in Angriff, die zuvor das Landesamt für Bodendenkmalpflege erkundet hatte. Bis in etwa 9 Meter Tiefe sicherten die Archäologen mittelalterliche Zeugnisse.
(Foto: bsb Bau Malchin GmbH)
Denn das neue Viertel an der Ossenreyerstraße, Badenstraße, Heilgeiststraße und Kleinschmiedstraße soll sich harmonisch in den zum Teil mittelalterlichen Baubestand des Stadtkerns einfügen. Mit einer Mischung aus einigen großen und vielen kleinen Einheiten, mit individuellen Gebäudehöhen, Grundrissen, Fassaden und Giebelformen wird das Quartier 17 den Eindruck eines gewachsenen Ensembles vermitteln: Diese Kleinteiligkeit bringt einen enormen Schalungsaufwand mit sich.
Bauen im historischen Bestand
Das im Jahr 1234 gegründete Stralsund erlebte seine Blüte zur Zeit der Hanse. Viele bedeutende Zeugnisse der norddeutschen Backsteingotik sind hier bis heute erhalten oder wurden in den vergangenen Jahren aufwändig restauriert. Das unmittelbare architektonische Umfeld des Quartiers 17 sind denkmalgeschützte hansetypische Giebelhäuser, die imposante St.-Nicolai-Kirche und das Rathaus Stralsund mit seiner Backsteinschaufassade.
Die bsb Bau Malchin GmbH, Malchin, führt den Rohbau aus, und ihr Auftrag an das Werk Stralsund-Wendorf-Groß Lüdershagen der CEMEX Deutschland AG beläuft sich auf etwa 14.500 Kubikmeter Transportbeton in Festigkeitsklassen von C8/10 bis C45/55.
Im Auftrag der rohbauausführenden bsb Bau Malchin GmbH, liefert die CEMEX Deutschland AG etwa 14.500 Kubikmeter Transportbeton.(Foto: bsb Bau Malchin GmbH)
Der erste Bauabschnitt, er wurde im Frühjahr 2011 in Angriff genommen, umfasste eine zweigeschossige Tiefgarage mit 188 Stellplätzen auf 6.000 Quadratmetern Fläche. Hier standen die größten Betonagen des Gesamtprojekts an: Die 70 Zentimeter starke Sohlenplatte entstand in sechs Abschnitten aus 2.500 Kubikmetern Transportbeton. Dabei nahmen die Mitarbeiter der bsb Bau Malchin immer jene Bereiche in Angriff, die zuvor das Landesamt für Bodendenkmalpflege erkundet hatte. Bis in etwa 9 Meter Tiefe sicherten die Archäologen mittelalterliche Zeugnisse, darunter Brunnen und Fäkalgruben.
Anlieferung auf engstem Raum
Noch voraussichtlich bis zum Dezember dieses Jahres beliefern die CEMEX-Mitarbeiter nun den zweiten Bauabschnitt: den Hochbau mit etwa 12.000 Quadratmetern Mietfläche. Im Erdgeschoss, Zwischengeschoss und 1. Obergeschoss entstehen Flächen für Einzelhandel, Gastronomie und Büros, das 2. Obergeschoss ist für Praxen, Büros und Wohnungen vorgesehen, das 3. und das 4. Obergeschoss werden für barrierefreies Wohnen eingerichtet. Aus Transportbeton von CEMEX stellen die Mitarbeiter der bsb Bau Malchin Innen- und Außenwände, Decken, Unterzüge und Stützen her.
Das neue Viertel soll sich harmonisch in den zum Teil mittelalterlichen Baubestand der Hansestadt Stralsund einfügen. Zum unmittelbaren architektonischen Umfeld des Quartiers 17 zählen denkmalgeschützte hansetypische Giebelhäuser und die imposante St.-Nicolai-Kirche.(Foto: bsb Bau Malchin GmbH)
„Wir bauen hier auf engstem Raum in der Innenstadt. Wenn die Fahrmischer Deckenabschnitte und große Wandabschnitte beliefern, müssen schon mal Straßen gesperrt werden“, erklärt Rainer Mohns, Bauleiter der bsb Bau Malchin. „Auf der grünen Wiese bauen können viele – wir bauen hier auf dem Tellerrand. Die Logistik muss Hand in Hand gehen, damit das Projekt rundläuft und die vereinbarten Termine gehalten werden. Mit CEMEX arbeiten wir seit langem sehr gut zusammen. Wir haben schon technologisch anspruchsvolle Aufträge und Großprojekte gemeinsam abgewickelt.“
„83 Prozent des Betons werden bei diesem Bauvorhaben mit Hilfe unserer Autobetonpumpen eingebaut. Unsere Betonförderung findet in der Stalsunder Innenstadt natürlich ziemlich beengte Verhältnisse vor – da ist die große Erfahrung der Kollegen gefragt“, unterstreicht Martin Schmidt, Gebietsleiter Mecklenburg-Vorpommern der CEMEX Deutschland AG. Pumpenstandorte am Rand der ca. 8 Meter tiefen Baugrube mussten ertüchtigt und statisch freigegeben werden: Um die Lastabtragung zu gewährleisten, ruhten die Stempel der Pumpen auf dem Verbaukopf. Für die Betonrezepturen wählten die Betontechnologen der WPK-Prüfstelle Roggentin einen Portlandhüttenzement und Hochofenzemente der Kollegen vom Zementwerk Rüdersdorf der CEMEX OstZement GmbH: CEM II/B-S 42,5 R N-A, CEM III/A 42,5 N-NA und CEM III/B 42,5 N-HS/NA. Ein Betonverflüssiger/Fließmittel der CEMEX Admixtures GmbH stellt die Konsistenz des Baustoffs ein.
Martin Schmidt: „Der Rohbau ist inzwischen schon weit fortgeschritten, nur 3.000 Kubikmeter Beton sind noch offen.“
Ab dem 13. Jahrhundert erlebte die Ziegelbauweise mit der Backsteingotik ihre Blütezeit: Statt Natursteinen setzten die Baumeister vor allem im Einflussgebiet der Hanse künstlich geformte, maßhaltige Ziegel ein. Mit dem ebenfalls künstlich gefertigten, frei formbaren Baumaterial Beton wird jetzt die Lücke im historischen Altstadtzentrum von Stralsund geschlossen – allerdings mit großem Respekt vor dem Kulturerbe der Hansestadt.
